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VfL Bochum:
Als der Pott „gestohlen" wurde

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VfL Bochum: In der Pokalhistorie vom Pech verfolgt

Am kommenden Samstag (18 Uhr) muss der VfL Bochum in der ersten Pokalrunde beim 1. FC Heidenheim antreten. Beim Drittligisten droht eine erneute Pokal-Schmach.

Die positiven Pokalgeschichten der Bochumer sind schnell erzählt. Bei der ersten Teilnahme in der Saison 1967/68 und 1987/88 erreichte der VfL jeweils das Pokalfinale, wo er zuerst dem 1.FC Köln mit 1:4 und später der Frankfurter Eintracht mit 0:1 unterlag.

Ansonsten stand der Wettbewerb aus VfL-Sicht meist unter dem Motto: Pleiten, Pech und Pannen! So schied man bereits acht mal in der ersten Runde des Vereinspokals aus und am Samstag droht erneut Ungemach. Selbst Bochums Coach Andreas Bergmann weiß über den Drittligisten 1. FC Heidenheim: „Das ist ein gefühlter Zweitligist“.


Losglück sieht wahrlich anders aus. Schon im letzten Jahr musste der VfL zum Auftakt zu einem Ligakonkurrenten, obwohl man es im Normfall ja mit einem unterklassigen Gegner zu tun bekommt. In Runde drei kamen dann die Bayern nach Bochum, auf die hätte der VfL gerne verzichtet. Slawo Freier: „Jeden anderen Gegner hätten wir an diesem Tag ausgeschaltet“, so aber verlor der VfL in der 90 Minute der Nachspielzeit mit 1:2.

Wie aber fühlt es sich an, den DFB Pokal in den eigenen Händen zu halten? Der damalige VfL-Recke Axel Sundermann, der dies 1992 mit Hannover schaffte, diente vor jedem Pokalmatch als Ansprechpartner für die Medien. Doch in den letzten Jahren war Christoph Dabrowski der einzige Aktive im VfL-Trikot mit Pokalsieger-Erfahrung. Als Jungstar stand er 1999 mit Werder Bremen auf dem Siegertreppchen. Doch nach dem frühen Pokal-Aus der letzten Jahre mit dem VfL, ist er müde geworden den scheinbaren Traum zu leben. Dabrowski: „Das habt ihr schon so oft gehört.“

Todt hielt den Pokal in den Armen

Aber da gibt es ja noch Jens Todt, der war 1999 Teamkollege von Dabrowski, verschoss zwar im Elfmeterschießen einen Strafstoß, doch da Stefan Effenberg und Lothar Matthäus auch verschossen, hielt Todt gemeinsam mit „Dabro“ den Pokal in den Armen. Todt: „So ein Erlebnis würde ich jedem unserer Spieler einmal von Herzen gönnen.“

Während der VfL-Vorstand dies in der vierten Etage des Stadioncenters sagt, sitzt ein paar Büros weiter ein in Sachen DFB-Pokal völlig frustrierter, verhinderter Held. 1988 im Finale von Berlin bringt Uwe Leifeld den VfL nach 19 Minuten mit 1:0 in Führung. Doch Schiedsrichter Heitmann erkennt den Treffer nicht an, weil sein Linienrichter Abseits anzeigte. Leifeld: „Ich habe das Spiel mittlerweile einige hundertmal auf Video gesehen. Das war nie und nimmer Abseits. Der Pokal ist uns gestohlen worden.“ Neun Minuten vor dem Ende verwandelte der ungarische Freistoßspezialist Detari dann den Ball zum 1:0 für die Eintracht. Leifeld: „Da ist ein Traum geplatzt, wir waren die bessere Mannschaft und hätten den Pokal wirklich verdient gehabt.“

Nie mehr seit dem 28.Mai 1988 war der VfL so nah am DFB-Pokal. Spätestens im Achtelfinale war in den folgenden 24 Jahren Schluss.

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